Was ist eigentlich eine Alge?
Algen sind pflanzenähnliche Lebewesen, die aber botanisch nicht zu den Pflanzen gezählt werden. Algen betreiben Photosynthese und benötigen Feuchtigkeit zum Wachsen und Gedeihen. Das Wort „Alge“ ist ein Sammelbegriff für viele verschiedene Lebensformen, die sich in gewisser Weise ähnlich sind und doch keine echte Verwandtschaftsgruppe bilden. Im Teich sind es vor allem die Faden- und Schwebealgen, die vielen Gartenbesitzern Kopfzerbrechen bereiten. Sie bilden auf dem Wasser Teppiche oder durchziehen den Teich mit ihren Fäden. Schwebealgen sorgen für eine unschöne Trübung. Viele Menschen finden Algen eklig. Auf jeden Fall sind sie nicht im herkömmlichen Sinne schön. Schon allein deshalb ist es lohnend, sie zu entfernen. Schließlich möchten Sie sich am Anblick Ihres Teichs erfreuen und die Fische, die Sie füttern, auch sehen.
Die Plage des Sommers
Algen treten vor allem im Sommer auf. Sie lieben warme, sonnige Standorte. Es ist völlig normal, dass in einem Teich verschiedene Algenarten leben. Liegt die Nährstoffkonzentration im natürlichen Bereich, dann besteht eine harmonische Koexistenz mit den Pflanzen und Fischen. Doch leider hält sich der Befall nicht immer in Grenzen. Die Folge ist ein trübes, manchmal auch muffiges Wasser, das vor allem im Schwimmteich sehr störend ist. Insbesondere wenn der Phosphat-Gehalt mehr als 0,035 Milligramm pro Liter beträgt, kann es zu einer explosionsartigen Vermehrung kommen. Eine intensive Sonneneinstrahlung sowie warme Wassertemperaturen beschleunigen den Vorgang der Algenblüte zusätzlich.
Was sind die Ursachen für den Algenbefall?
Algen benötigen zum Gedeihen Nährstoffe. Sie lieben vor allem Phosphat. In den Teich gespülte Gartenerde und mit dem Regen eingeschwemmter Rasendünger, herabgefallenes Laub, Fischkot und Futterreste sind reiche Phosphatquellen. Sie verbessern die Lebensbedingungen für die Algen erheblich. Viele Fische bedeuten auch viel Kot und viele Algen. Generell sind auch besonders flache und in erster Linie kleinere Teiche betroffen, weil sich das Wasser hier schneller erwärmt. Darüber hinaus veralgen vegetationsarme Gewässer schneller, weil mit den Wasserpflanzen die Nahrungskonkurrenten fehlen.
Spielt auch der pH-Wert eine Rolle?
Auch ein zu hoher pH-Wert begünstigt das Algenwachstum. Im Idealfall liegt der pH-Wert wischen 7 und 8. Ist er höher, dann lässt sich der pH-Wert durch die im Torfgranulat enthaltenen Huminsäuren senken. In der Regel sind aber nicht die pH-Werte für den Algenbefall verantwortlich, sondern in erster Linie der erhöhte Nährstoffgehalt. Eine genaue Messung gibt Aufschluss über die tatsächlichen Ursachen.
Was ist denn an den Algen so schlimm?
Wie bereits erwähnt, sind Algen etwas ganz Natürliches und an und für sich nicht schlimm. Nehmen sie überhand, dann ist das aber auch ein Indiz für eine schlechte Wasserqualität. Wenn es noch nicht geschehen ist, kann ein übermäßiger Algenbewuchs darauf hinweisen, dass das biologische Gleichgewicht am Kippen ist und in nächster Zeit Beeinträchtigungen möglich sind. Als gewissenhafter Teichbesitzer und Aquarianer sollten Sie das Wasser immer genau beobachten und auf etwaige Veränderungen schnell reagieren. Vor allem im Aquarium können die Algen die erwünschten Wasserpflanzen auch verdrängen, weil sie schlichtweg anspruchsloser sind und auch unter verhältnismäßig widrigen Bedingungen gedeihen können.
Sind alle Algen schädlich?
Selbstverständlich sind nicht alle Algen schädlich. Ein Risiko besteht zumeist nur dann, wenn die Algen überhandnehmen. Die Organismen erfüllen eine wichtige Aufgabe und befreien das Wasser von überschüssigen Nährstoffen wie Phosphat und Nitrat. Sie verbrauchen Kohlendioxid und liefern Sauerstoff. Wachsen sie, dann lagern sie wie viele Wasserpflanzen Stickstoff ein. Algen bieten vielen Kleinstlebewesen einen Lebensraum und Nahrung. Auch viele Fische ernähren sich gerne von den pflanzenähnlichen Gebilden. Schädlich sind Algen in erster Linie dann, wenn sie in Massen auftreten, zur Blüte gelangen und anschließend auch wieder in Massen absterben. Eine tote Alge hat keinen positiven Nutzen mehr, sondern schädigt die Wasserqualität. Beim Zersetzungsprozess entstehen Faulgase und dem Wasser wird Sauerstoff entzogen.
Wie bringen Algen den Teich zum „Umkippen“?
Nichts fürchten die Teichbesitzer mehr als den Kollaps ihres Gewässers. Das „Umkippen“ des Teichs ist eine biologische Katastrophe, die für viele Tiere und Pflanzen tödlich ist. Schuld daran ist ein akuter Mangel an Sauerstoff infolge einer sehr hohen Biomassekonzentration. An dieser sind wiederum die Algen beteiligt, die sich ungehemmt vermehren. Sind die Nährstoffe erschöpft, dann sterben die ungeheuren Algenmassen ab und verfaulen. Aber auch algenverzehrendes Zooplankton kann sich stark vermehren und den im Wasser befindlichen Sauerstoff aufbrauchen. Irgendwann ist es dann soweit, dass der Sauerstoffgehalt so stark sinkt, dass kein Leben mehr möglich ist.
Algen – Eine unschöne und auch riskante Sache
Algen sind nicht immer nur ein rein optischer Makel. Da sie das biologische Gleichgewicht im Teich gefährden können, stellen sie ein ernst zu nehmendes Problem dar. Manche Algen sondern Toxine ab, die für Mensch und Fisch gefährlich werden können. Außerdem entstehen durch die Zersetzung der Algen gesundheitsschädliche Faulgase. Im Endstadium kippt der Teich um, das heißt, dass kein Sauerstoff mehr vorhanden ist und die Fische sterben. Viele Menschen unterschätzen die Gefahr und greifen erst dann ein, wenn der Befall bereits sehr stark fortgeschritten ist. Dabei lässt sich die Seuche im Anfangsstadium noch relativ gut in den Griff bekommen. Reagieren Sie rechtzeitig und warten Sie nicht, bis sich der Zustand zunehmend verschlechtert. In der Algentheke gibt es spezielle Mittel, die sich hervorragend zur Prophylaxe eignen.
Gibt es auch im Aquarium Algen, die gefährlich werden können?
Dass in einem Teich Algen vorkommen, ist völlig normal, und auch im Aquarium ist ein leichter Algenbefall in der Regel unbedenklich. Schlimm wird es erst, wenn diese Organismen überhandnehmen und die Wasserqualität beeinträchtigen. Viele Schwebealgen lassen sich durch ein leistungsfähiges Filtersystem beseitigen. Unschöne Beläge am Glas entfernen Sie mit einem Reinigungsmagneten. Es gibt auch im Aquarium Algen und Bakterien, die Gifte absondern. Gegen hartnäckigen Algenbefall erhalten Sie in unserer Algentheke die passenden Medikamente.
Gibt es verschiedene Arten von Algen?
Die Welt der Algen ist bunt und vielfältig. Von den weltweit geschätzten 400 000 Algenarten sind bislang nur 80 000 bekannt und ausreichend erforscht. Algen leben nicht nur im Süß- und Salzwasser, sondern auch an der feuchten Luft. Für Aquarianer und Teichbesitzer ist zwar nur ein Bruchteil aller Algenarten von Bedeutung, dennoch gedeihen in den kultivierten Gewässern die unterschiedlichsten Formen. Einige davon sind harmlos, andere wiederum beeinträchtigen die Optik oder bilden gefährliche Toxine, die sowohl ein gesundheitliches Risiko für die im Wasser lebende Fauna als auch für den Menschen darstellen.
Mit diesen Algen müssen Sie rechnen:
Grünalgen
Schimmert das Wasser leicht grünlich, dann handelt es sich zumeist um mikroskopisch kleine Grünalgen. Ist das biologische Gleichgewicht im Teich intakt, dann verhindern Wasserflöhe ein Überhandnehmen dieser Organismen. Die winzigen Krebse ernähren sich bevorzugt von Algen und sind deshalb sehr nützlich.
Fadenalgen
Sind zu viele Fadenalgen vorhanden, dann trübt sich das Wasser sehr stark ein. Bei warmem Wetter kommt es zu einer Algenblüte. Danach sterben die Algen ab und zersetzen sich. Dieser Vorgang beeinflusst den Sauerstoffgehalt negativ. Im Extremfall reduziert sich infolgedessen der Sauerstoffgehalt so stark, dass die Fische darunter leiden und das Wasser umkippt. Grünalgen können frei im Wasser schweben oder sich an der Aquarien-Dekoration, an Pflanzen und Steinen festsetzen.
Blaualgen
Blaualgen sind eigentlich gar keine Algen, sondern Bakterien, die zur Photosynthese fähig sind. Ihr wissenschaftlicher Name ist „Cyanobakterien“. Früher zählte sie die Wissenschaft zu den Algen, deshalb ist der Begriff „Blaualge“ umgangssprachlich noch sehr geläufig. Blaualgen produzieren Cyanotoxine. Das sind Giftstoffe, die vor allem beim Verschlucken zu Durchfall, Erbrechen, Übelkeit und Atemnot führen können. Bei Berührung mit der Haut sind Reizungen und eine Quaddelbildung möglich. Die Toxine schädigen unter Umständen auch die Nieren. Ein Badesee, der mit Blaualgen kontaminiert ist, wird in der Regel vom Gesundheitsamt gesperrt und zum Schwimmen und Planschen nicht mehr zugelassen. Regelmäßige Untersuchungen stellen sicher, dass das Gewässer frei von den gefährlichen Bakterien ist.
Tipp: Blaualgen sind vom Laien oft nicht als solche zu erkennen. Sie lassen sich auf Grund ihrer oftmals grünen Farbe nur schwer von anderen Algenarten unterscheiden. Im Wasser treibende kurze Fäden oder ein rahmartiger Teppich, der auf der Wasseroberfläche liegt, können auf einen Blaualgenbefall hinweisen. Wenn Sie es ganz sicher wissen möchten, dann fischen Sie am besten einen Teil der Algenmasse ab. Schmieren Sie die Algen auf einen Stein und warten Sie ab, bis das Ganze getrocknet ist. Handelt es sich um Blaualgen, dann zeigt sich eine türkis-bläuliche Färbung.
Schwebealgen
Die mikroskopisch kleinen Schwebealgen sind als solches mit dem bloßen Auge nicht zu erkennen. Was Sie sehr deutlich sehen, ist aber eine auffällige Trübung des Wassers. Vermehren sich die Algen sehr stark, dann färbt sich der Teich grün. Im Extremfall ist das Wasser so trüb, dass Sie selbst einen nur wenige Zentimeter unter der Wasseroberfläche schwimmenden Goldfisch nicht mehr erkennen.
Rotalgen
Vor allem im Aquarium gibt es verschiedene Rotalgenarten. Die Pinselalgen sind Büschel aus rot-schwarzen Fäden. Sie setzen sich gerne an Pflanzen, Dekoartikeln und an der Scheibe fest. Bartalgen sind hingegen verzweigte Gebilde, die aus langen schwarzen bis dunkelgrünen Fäden bestehen. Auch Sie besiedeln mit Vorliebe Gegenstände und Blätter.
Kieselalgen
Kieselalgen besitzen eine bräunliche Farbe und werden deshalb vom Aquarianer umgangssprachlich „Braunalgen“ genannt. Sie bilden schmierige Beläge auf Dekorationsgegenständen, Pflanzenblättern und auch auf der Scheibe.